Gedanken über...

Koloniale Raubkunst in europäischen Museen.

Wem gehört Kunst? (2019)

 

 

Am 28. November 2017 brachte der französische Präsident Emmanuel Macron in einem überfüllten Hörsaal der Ouagadougou-Universität in der Hauptstadt von Burkina Faso den Stein ins Rollen, als er, die Rückgabe afrikanischer Kulturgüter europäischer Museen vor laufenden Kameras ankündigte. Für die afrikanische Diaspora Europas begann eine Revolution. Die öffentliche Debatte darüber ist nun nicht weniger als ein-einhalb Jahre brandaktuell. Warum scheint es keine Lösungen zu geben? Es müsste klar sein, wem das Vorrecht an Kunst aus der Kolonialzeit, aus ethisch-moralischer und aus juristischer Sicht zugesprochen werden sollte, wenn Kulturgut zurückgefordert wird. Wer kreuzt die Bewegung und erhebt Ansprüche, sodass sich Einigungen ins Endlose ziehen? Hat Afrika eine Museumkultur, bei der Kunst wie in Europa wert- geschätzt wird? Welchen Wert haben „african sacred objects“, spirituelle Objekte Afrikas oder „Ancestral Remains“, Überreste der Ahnen, in Europa? Wo ist die Grenze zwischen Kunst und Kulturgut oder Kunst und einfachem Gegenstand? Wer entscheidet das? Wem gehört Kunst?

 

 

1. Kolonialherrschaft

Koloniale Kunst steht im Zeichen illegaler Aneignung, rassistischer Denkmuster und hegemonialem, wirtschaftlichem Ausbeuten. Demzufolge müsste meines Erachtens klar sein, dass das Vorrecht an Kunst aus der Kolonialzeit, aus ethisch-moralischer und aus juristischer Sicht, den Gemeinschaften der Herkunftsländern zugesprochen werden sollte. Beschäftigt man sich allerdings mit Wissensquellen kolonialer Geschichte, begegnet einem ein Meer an eurozentrischen Perspektiven mit Rechtfertigungsversuchen, dass die Eindeutigkeit der Opfer-Täter-Zuweisung plötzlich in viele, merkwürdig verharmloste Details eines überwältigendem Prozess, der Menschheitsentwicklung zerfällt. Kolonialismus, ein Austausch von Kultur? Zivilisation und Moderne gegen Tradition und Andersartigkeit zur gegenseitigen Entwicklung von Identität? Den eigentlichen Beginn des Kolonialismus, des „Zeitalters der Entdeckungen“ markiert die Ankunft Christoph Kolumbus in Amerika 1492, die Erschließung des Seeweges nach Indien durch den Portugiesen Vasco da Gama 1498 und die Umrundung der Erde der spanischen Flotte von Ferdinand Magellans 1522. Die anfänglich widerstandslose Unterwerfung indigener Völker und die Faszination an Erfahrungswissenschaft stählten das Selbstbewusstsein der Europäer. Die vielfältige Expansion, ließ große Hoffnung auf eine bessere Welt in den Köpfen der Europäer entstehen. Ein Abbild dessen zeigen Inhalte der Literatur des 16. Jahrhunderts. Die Briten sahen sich darin gern als die Heilsbringer. Im Auftrag der göttlichen Instanz.1 Erziehung, Bildung und Lebensstil orientiert sich stark an christlichen Idealen. Erkenntnisse in Politik, Wirtschaft und Medizin beruhten auf praktischen, „entdeckerischen“ Methoden. Die Zentren in Europas Hauptstädten träumten im 18. Jahrhundert von riesigen, öffentlich zugänglichen enzyklopädischen Universalmuseen. Mit gesamt-gesammeltem Wissen über die Welt „ zum Anfassen“. Derzeit durfte und sollte man sogar Ausstellungsstücke ausprobieren. In Kunst- und Wunderkammern ließen sich Unbekanntes, Abnormes, Einzigartiges und Exotisches bestaunen. Gegenseitige Legitimierungen „materielles Kulturerbe“ zu konservieren, füllten rasch die „modernen“ Bibliotheken und Museen Mitte des 19. Jahrhundert. Das Inventar wurde fortwährend durch herrschaftliche, geistliche und private Sammlungen Kolonialreisender ergänzt und vermittelte den Eindruck, die Welt gehöre denjenigen, die sie sich zu Eigen machten. In der Hochphase des Kolonialismus, 1880 bis 1914, gelang es den kolonisierenden Staaten, effiziente externe Territorialverwaltungen aufzubauen; systematisch, vorhandene Organisations-, Wirtschafts- und Rechtssysteme; Gesellschaftsstrukturen, Bildungswesen und kulturelle Wertehorizonte zu durchdringen und so totale Lenkung und Unterjochung der ansässigen Bevölkerungen durchzusetzen: Zivilisieren. Auf allen erdenklichen Ebenen wurde das Projekt „Aufteilung der Welt“ in den Köpfen der Menschen verankert: Kolonialausstellungen, Völkerschauen, Gesellschaftsspiele, Abbildungen, Romaninhalte sowie Begrifflichkeiten stellten die heroischen Europäer mit ihren Kolonialherren in Überwältigungsszenarien der „wilden Tiere“ zur Schau.2 Sir Robert Phillimore (1810-1885), englischer Jurist, schrieb, dass "alle zivilisierten Staaten" anerkennen sollten, dass "die Kriegserrungenschaften dem Staat gehören" und kein unterdrücktes Land Ansprüche zu stellen hatte.3 Immer mehr militärische Razzien, sogenannte „Strafexpeditionen“ wurden bis 1907 durchgeführt und das „gute Geschäft“ in den Kulturstätten schon sehnlichst erwartet, wie Felix von Luschan (1854- 1924), Anthropologe und Direktor des Museums für Völkerkunde in Berlin in einem Brief zu erkennen gibt:

 

„Wir können großartige Dinge erwarten. Herr von Arnim ist gut informiert über das, was wir brauchen, und wird bemüht sein, etwas für uns zu finden. Die Kosten sind bestenfalls minimal.4

 

Durch den Druck, der sich entwickelnden imperialistischen Industriestaaten wurden immer perfidere Ideen der Herrschenden ausgeführt. Über 300.000 Afrikaner kamen beim Kampf gegen die deutsche Kolonialherrschaft ums Leben, allein im Maji-Maji-Aufstand zwischen 1905 und 1907 waren es 120.000 Menschen. Die Anführer des Aufstands wurden hingerichtet und die Köpfe abgetrennt. Diese liegen noch immer im Keller der Charité in Berlin. Auch sind viele Afrikaner nach Deutschland verschleppt worden, unter anderem die Söhne von Häuptlingen, die mit rassistischen Methoden vermessen werden sollten. Sie sind nie wieder aufgetaucht.5 Wegen „erwiesener Kolonialunfähigkeit“, wurden Deutschland dann im Frieden von Versailles alle „Schutzgebiete“6 aberkannt. 1920 waren die kolonialen Versuche, Afrika neu zu modellieren, weitgehend gescheitert.7 Die ganzheitliche Dekolonialisierung endete offiziell 1976 mit der Auflösung britischer Kolonien auf den Seychellen.

 

In so gut wie allen Gesellschaften wurde die Fremdherrschaft durch die Europäer als tiefer Einschnitt empfunden. Auch im Rückblick, in der öffentlichen Erinnerung gilt die Kolonialzeit als Tragödie der Menschlichkeit. Viele Gesellschaften wurden im Zuge kolonialer Interventionen nachhaltig verändert, transformiert aber auch gänzlich vernichtet. Europäische Museen sind unwillkürlich Zeugen und Archive dieses Systems der Aneignung und Entfremdung. „Afrikas Zukunft“, deren Bevölkerung zu 60% jünger ist als 20 Jahre, hat kaum Zugang zur dieser enteigneten Kultur. Sie sind sich der Größe und Reichtums dieser Kulturschätze nicht mehr bewusst, denn afrikanische Museen zählen nur ca. 3000 Objekte.8 Von einem fairen Tausch oder Handel kann keine Rede sein. Über 90% des afrikanischen Kulturerbes befindet sich heute in Europa, heißt es unter den Experten.9 Es stellt sich die Frage, inwieweit Kolonialismus auch heute noch existiert, dass Völker nicht in der Lage sind, sich selbst zu regieren, erscheint absurd wie anachronistisch. Aber es werden immer wieder Vorwürfe erhoben, wir lebten in einer wirtschaftlich neokolonialen Weltordnung. Souveränitätseinschränkungen sind vielfältig in der Welt zu finden schreibt Aram Ziai, weil die „makroökonomischen Rahmen jedoch immer noch (wenn nur indirekt) von IWF (Internationaler Währungsfonds) und Weltbank vorgegeben werden“. Dort sind nicht selten Kredite an IWF-Interessen geknüpft. Heißt: Internationale, westlich geprägte Organisationen treten in ähnliche Positionen im Weltsystem wie einst die Eroberer in der Kolonialzeit. Oder aber, so Aram Ziai weiter, „die betreffenden Phänomene sind oft nichts weiter als die ‚ganz normalen’ Auswüchse aus einem globalisierten Kapitalismus.“10 Studien, welche koloniale Strukturen offenlegen würden, sind selten. Nicht immer aus dem Grund der Nichtexistenz, sondern gegebenenfalls aus dem Grund des mangelnden Interesses an der Aufarbeitung postkolonialer Abgründe in der Gegen- wart. Aktionen der Straßenumbenennung11, Umwidmung öffentlicher Räume12 und nicht zuletzt die Diskussion über den Neubau des Berliner Schlosses zeigen, dass es doch wünschenswert wäre, umfangreiche Studien zu beginnen.

 

 

2. Museum

Ein Museum ist ursprünglich „der Tempel der Musen“, „Ort für Kunst und Gelehrsamkeit“ und bezeichnet eine Bibliothek oder Galerie, aber auch „Ort der inneren Ein- kehr“, im Sinne des Studierzimmers.13 Seit der Antike sammeln die Menschen verschiedenartige Dinge zum Zwecke der Bildung: Kirchliche Reliquien, Zermonialgeräte, Andenken an Pilgerfahrten, Königsschätze, Waffen und Statuen zeigten die Errungenschaften des Mittelalters. Im 17. Jahrhundert füllten Naturmaterialien und Tierexempel, Kuriositäten und verzierte Gegenstände die Kabinettschränke herrschaftlicher Häuser. Erste Kuriositätenkabinette ließen auch die Öffentlichkeit teilhaben an einheimischen und außereuropäischen Objekten der Kategorien, Naturalia (Naturmaterialien), Mirabilia („Launen der Natur“), Scientifica (wissenschaftliche Instrumente) und Artificialia (Geistesleistung). Im 19. Jahrhundert erhielten Museen professionelles Aufgabenspektrum und spezialisierten sich, unterschieden zwischen „Museum“ und „Bibliothek“. Museen hatten die Funktion ausschließlich Objekte zu sammeln. Sie sollten die Zeit repräsentieren und dem Wunsch nachkommen, die materielle wie auch ästhetische Kultur systematisch zu dokumentieren. Die Sammelleidenschaft breitete sich auch unter den einfachen Leuten aus. Somit fungierten öffentliche Museen, welche, die Sammlungen und Raritäten privater Sammler, Stifter und Gründer der Museen zeigten, auch im öffentlichen Interesse. Ebenso waren Museen bestrebt Sammlungsobjekte wissenschaftlich zu untersuchen und zu verstehen. Die Auswahl der Objekte diente oft ideologischen Konzepten, welche Erklärungsmodelle der Welt verbreiteten und festigten. Das unbewegte Ausstellungselement war neben dem Kino14 das wichtigste didaktische Mittel des späten 19. Jahrhunderts, wenn auch „in die Jahre gekommen“.15 Robert Breuer, politischer Journalist und Kunstkritiker der Schaubühne seit 1911, beschreibt im Zuge der Neueröffnung des Museum für Völkerkunde in Berlin, 1926, das „alte Museum“ folgendermaßen:

 

„Das Museum für Völkerkunde war im Laufe der Jahrzehnte ein unerträgliches Magazin geworden; es war das Schreckens- gespenst aller Museumsmüden, und nicht zuletzt durch seine chaotischen Säle und vollgestopften Vitrinen wurde die groß angelegte, dann leider steckengebliebene Neuorganisation der Berliner Museen veranlaßt. Mitleidsloser Radikalismus war notwendig, um aus einer abstoßenden und verwirrenden Orgie der Sammelwut und des Spezialistenwahnes etwas Schaubares und das Publikum Fesselndes zu machen.“16

 

„Völkerkunde“ oder „Ethnologie“ ist eine Wissenschaft Ende des 19. Jahrhunderts. Beginnend mit Pflanzen und Tieren, erforscht sie die Lebensarten der unterschiedlichen Menschen. Heute feiern bewusst inszenierte Kulturvergleiche große Erfolge, wie es das Züricher Museum Rietberg in Ausstellungen wie, „Mystik - die Sehnsucht nach dem Absoluten“ oder „Spiegel - der Mensch im Widerschein“ beispielhaft zeigt. Na- turkunde- und ethnologische Museen verzeichnen höhere Besucherzahlen als je zuvor, schreibt Harris O’Hanion.17 Vertreter indigener Kulturen aus der ganzen Welt kommen und schauen sich heute ihre historischen Objekte an. Dioramen zur Objektschau primitiven Lebens weit gefehlt.

Die Entwicklung der Museen geht in Richtung Weltmuseum, wie es die Umbenennung des Museum für Völkerkunde Wien in Weltmuseum Wien 2013 zeigt. Wien beherbergt heute neun berühmte Sammlungen: Die Cook/Forster-Sammlung, mit Objekten aus Ozeanien und Nordamerika, präkolumbische Federarbeiten wie die letzte existierende Federkrone aus der Zeit Montezumas, die große Sammlung Johann Natterers von der österreichischen Brasilien-Expedition, Bronzen aus dem westafrikanischen Königreich Benin sowie etwa 14.000 Objekte, die Thronfolger Franz Ferdinand auf seiner Weltreise, 1892/1893, zusammentragen ließ. Auch Berlin erfindet sich im Zuge des Neubaus des Humboldt Forums, mit der Zusammenlegung des Ethnologischen Museums und des Phonogramm-Archivs, dem Museum für Asiatische Kunst und der Planung eines Berlin-Museums 2019 neu. Auf 10.000m2 können Objekte aus der Südsee und Australien, Afrika, West- und Zentralasien, Ost- und Nordasien, Süd- und Südostasien, Nordamerika, Mesoamerika und aus Welten der Muslime im restaurierten Berliner Schloss der ehemaligen preußischen Könige ausgestellt werden. Objekte, wie die zehn Meter hohen Totempfähle oder die fünfzehn Meter langen Auslegerboote, die der Öffentlichkeit aus früheren Platzgründen nicht alle gezeigt werden konnten, werden im Humboldt-Forum bestmöglich platziert, bevor die letzte Wand des Gebäudes zementiert wird. So erstrahlen die Sammlungen unter anderem von Prinz Maximilian zu Wied-Neuwied, Eduard Seler und Max Schoeller nach Restaurierung und besserer Präsentationsmethoden in neuem Glanz. Ebenso das Musée du Quai Branly18 in Paris und Antwerpens Afrika Museum19 locken die Touristen in die überarbeiteten, attraktiven Konzept-Ausstellungen. Ethnologische Museen in ganz Europa transformieren ihre Identität, ihren Inhalt, ihre Definition, um auf eine immer globaler werdende und multikulturelle Welt zu reagieren. Sie müssen materielle und soziale Manifestationen der globalen Strömungen mit ihren Objekten und Ausstellungen wider- spiegeln, um multikulturelle Zielgruppen anzusprechen. Die große Herausforderung besteht darin, dem Besucher, in einem als Kolonialmuseum konzipierten Gebäude, ein entkolonialisiertes zeitgenössisches Bild von der Welt zu bieten. Früher funktionieren- de Dauerausstellungen sind längst veraltet. Es reicht nicht „Naturalia“, „Culturally Sensitive Material“, „Human Remains“, „Sacred Objects“, „Ancestral Remains“ nach dem „white cube“-Prinzip auszuleuchten. Das Publikum verlangt nach vielfältigen Hintergründen, Zusammenhängen und Provenienzen.

 

 

3. Herkunftsländer

Museumskultur ist europäisch. Die Bezeichnung „ethnologisches Museum“ existiert außerhalb Europas nur in Ausnahmen. Vietnam als größtes Land Südostasiens zeigt im Vietnam Museum of Ethnology in Hanoi ausschließlich eine Dauerausstellung über die reiche Südostasiatische Kultur, das Musée de la Etnográfico Nacional da Guiné-Bissau im kleinsten Staat Afrikas hat nicht mal eine Internetpräsenz. National- oder Heimatmuseen hingegen gibt es fast überall auf der Welt. Tansania beispielsweise, zeigt im National Museum in Dar es Salaam, Exponate über die Historie und die natürliche Umgebung des Landes, so dass die Kultur und Natur erhalten bleibt und von der ansässigen Bevölkerung bewusst geschützt wird. Im Rahmen der Maji-Maji-Gedenkfeier 2017 wurde hier auch die Ausstellung „Living Inside the Story“ gezeigt. Künstlerinnen und Künstler thematisierten die Gewalttätigkeiten des Kolonialismus und warfen Fragen auf. Viele Objekte stammen aus der Tansania-Sammlung des Ethnologischen Museums in Berlin.20 Die deutschen Kulturstiftungen bemühen sich, Austausch von ethnologischen Sammlungen zu erwirken. Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz und Mitglied des Humboldt Tansania Lab sucht den Dialog:

 

„Oftmals sind die afrikanischen Objekte die einzigen physischen Zeugnisse des lokalen Widerstandes gegen den deutschen Kolonialismus, während es umgekehrt zahlreiche Quellen aus der deutschen Perspektive gibt. Deshalb ist es wichtig, diese sensiblen Objekte auch für die tansanische Gesellschaft sichtbar und zugänglich zu machen.“21

 

Endgültige Rückgaben afrikanischer Kulturgüter, hält Professor Germain Loumpé, Museumsexperte und Berater des Kulturministers Kamerun allerdings für unmöglich:

 

„Die Rückgabe der Objekte nach Afrika ist materiell und technisch unmöglich. Man kann das gar nicht zurückschicken. In den deutschen Völkerkundemuseen lagern ungefähr eine Million Objekte. Ich weiß nicht, wie man das alles nach Afrika schicken soll? Wohin? An wessen Adresse? Das ist schlicht unmöglich.“22

 

Eine Restitution könnte mehr negative Effekte bringen als positive. Loumpé gibt an, dass der Kontinent außer Südafrika keine Kulturpolitik hat und schlecht ausgerüstet und unterfinanziert ist, sodass Kunstobjekte nicht fachgerecht aufbewahrt und präsentiert werden könnten. Außerdem besteht Afrika weitestgehend aus ethnischen Stammesgesellschaften in einem übergeordneten Nationalstaat, die das kulturelle Erbe verwalten, nicht ohne Konflikte. Flower Manase, Leiterin der historischen Abteilung des Nationalmuseums in Daressalam, Tansania warnt:

 

„Die Diskussion über die Rückgabe afrikanischer Kunstwerke ist wichtig, aber sie ist völlig unausgewogen. Länder wie Deutschland geben immer den Ton an. Doch eigentlich sollte bei der Debatte nicht Europa im Mittelpunkt stehen, sondern Afrika, wir, die Betroffenen, und wie wir mit der Situation umgehen. Die Afrikaner haben sehr wenig Kontrolle über ihre Projekte, weil die Europäer das Geld haben. Die Deutschen wollen diese sogenannte Partnerschaft mit Afrika. Aber dann sollten sie auch die Afrikaner entscheiden lassen, wie sie das wollen, und nicht versuchen, uns mit Wissenschaftlern aus Europa zu beeinflussen, die ganz andere Ansätze verfolgen als wir.“23

 

Nzila Marina Mubusisi, Chefkuratorin am Nationalmuseum, in Windhoek, Namibia will nicht in Negativität und Überforderung versinken, sondern Versöhnung anstreben. Dazu müssen die Länder der Plünderer ihre Schuld anerkennen. Die Objekte an sich zu restituieren, ohne eine Art Zeremonie bedeutet nichts, sagt sie.24 Das versuchte das Linde-Museum: Im Februar 2018 wurde Namibias Nationalheld und Nama-Anführer Hendrik Witbooi eine Familienbibel mit handschriftlichen Anmerkungen und eine Peitsche, entwendet 1893, in zeremoniellem Rahmen überreicht. Nachdem erforderliche haushaltsrechtliche Ermächtigungen eingeholt wurden, war die Grundlage für die Restitution von Sammelgut aus kolonialen Kontexten in Baden-Württemberg geschaffen, sagte Theresia Bauer, Landesministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst.25

 

4. Gesetz des Staates

Das Bundeskabinett verweist auf einen langen Prozess der Rückführungen im kolonialen Kontext. Denn bei jedem Objekt und Herkunftsland, in jedem Museum und in je- dem Bundesland muss individuell entschieden werden. Kultureinrichtungen wie der Internationale Museumsrat und der Deutsche Museumsbund haben Empfehlungen zur Vereinheitlichung vorgeschlagen. Am 13.3.2019 veröffentlichte das Staatsministerium für Kultur und Medien, das Staatsministerium des Auswärtigen Amtes für internationale Kulturpolitik, Vertreter der Kulturministerien der Länder und kommunale Spitzenverbände, erste einheitliche, gesetzlich verankerte Eckpunkte:

 

„Die Aufarbeitung der deutschen Kolonialgeschichte als Teil unserer gemeinsamen gesellschaftlichen Erinnerungskultur gehört zum demokratischen Grundkonsens in Deutschland und ist über die Politik hinaus eine Aufgabe für alle Bereiche der Gesellschaft, auch für Kultur, Bildung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft. (...). Nach unserem Verständnis sollten alle Menschen die Möglichkeit haben, in ihren Herkunftsstaaten und Herkunftsgesellschaften ihrem reichen materiellen Kultur- erbe zu begegnen, sich damit auseinanderzusetzen und es an zukünftige Generationen weiterzugeben. (...). Wir fordern alle öffentlichen Träger von Einrichtungen und Organisationen, in deren Beständen sich Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten befinden, aber auch nichtstaatliche Museen, Sammlerinnen und Sammler sowie den Kunsthandel dazu auf, (...) an der Aufarbeitung der Herkunftsgeschichte von Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten aktiv mitzuwirken und die jeweils erforderlichen Maßnahmen hierfür zu ergreifen.“ 26

 

Die Rückführung des „Obelisk von Axum“ nach Äthiopien verzögerte sich jahrzehntelang. Die Hauptattraktion des Neuen Museums in Berlin, die Büste der Nofretete wird seit Jahren von Archäologen auf rechtmäßigen Besitz geprüft, ohne Ergebnisse. Und auch um die zurückgeforderten nigerianischen Benin-Bronzen hüllt sich langes Schweigen, trotz aufgeklärter Provenienz.27

Der Brachiosaurus Brancai, das wohl berühmteste, aus Tansania stammende, 13,27m hohe Dinosaurier-Skellett der Jurazeit wurde bei einer Mineraliengrabung 1906 am Berg Tandaguru in der Kolonie Deutsch-Ostafrika entdeckt. Auf Grund juristischer Finesse gilt diese Aneignung nicht als Straftat, auch heute nicht, obwohl tansanische Lokalpolitiker die Rückgabe fordern.28

 

Viel zu wenige Museumsstücke werden meiner Ansicht nach, trotz aufgeklärter Vergangenheit illegaler Aneignung rückversendet. Die Praxis sieht oft so aus wie der „Fall Zaire“, das heutige Kongo, was kurz nach Unabhängigkeit, Belgien aufforderte, Objekte der 122.000-Stück Sammlung zurückzugeben. Nach 15 Jahren schwieriger Verhandlung kamen 144 Objekte im Kongo-Museum an.29 Europas Administration lässt sich auf symbolische Gesten ein, hält aber fest am kolonialen Besitzanspruch afrikanischer Kulturgüter.

 

Trotz, Washington Principles, 1998, UNESCO-Übereinkommen zum Kulturgutschutz, 1970, vorbildliche Reden französischer Politiker, November 2017, lehnen die meisten europäischen Regierungen Rückführungesersuche ab.

 

Frankreich kam im Dezember 2016 zu der rechtlichen Festsetzung, für die Verbreitung und den Schutz des Kulturguts und Kulturerbe selbst verantwortlich zu sein.30 Anfragen erlaubt, Rückgaben auf unbekannte Zeit verschoben.

 

 

5. Sammler und Liebhaber

Deutschland hatte bis 1884 keine eigenen Kolonien, so konnten sich Forschungsreisende, Missionare und Händler, ohne als Agenten zu gelten, überall auf der Welt frei bewegen und sammeln. Die leeren Laderäume der Schiffe wurden beladen auch, weil durch verbrauchte Nahrungsvorräte, die Schiffe Ballast zum sicheren Segeln benötigten. Eifrige Sammler wie Augustin Krämer, Berater des Gouverneurs von Deutsch- Samoa; Adolf Bastian, besessener Reisender, der vierundzwanzig Mal um die Welt fuhr oder Leo Frobenius, professioneller Sammler wurden zugleich Museumsdirektoren. Nahezu alles, was aus „den fernen Ländern“ ab dem 15. Jahrhundert nach Europa kam (anfänglich Federschmuck, Holzfiguren, Werkzeuge) wurde gegen Dinge wie Nägel und Eisenwerkzeuge, die dort unbekannt waren und nützlich aussahen eingetauscht. Tauschen ist bis heute elementares Ritual zwischen sich unbekannten Menschen. Der Gabenaustausch stiftet soziale Beziehungen und symbolisiert das friedliche Miteinander. Auch fanden „Befreiungen“, also Schenkungen statt. Missionare erzielten einen Übertritt zum Christentum und Bruch der ansässigen Traditionen.31 Gegen- stände, besessen von animistischen Geistern der Ahnen wurden schlichtweg „ins Jenseits befördert“ und im Einverständnis mit nach Europa genommen. Schnitzereien, zum Ritus benutzte Masken oder Figuren ließen sich gut kommerzialisieren, so fertigen damals wie heute Künstler diese Dinge für den Handel an. In einer, für den inter- nationalen Auktionsmarkt spezialisierten Datenbank, Artkhad - The Auctions Data- base of Ancient Arts from Africa, Asia, Oceania and the Americas32 stehen laut Grün- der, Aurélien Cuenot, unter sogenannter „Tribal Art“, Objekte im Wert von über 80 Millionen Euro zu Verfügung. Replikate wie auch Originale aus fast allen Jahrhunderten finden hier jährlich neue Besitzer. Afrikanische Kunst stellt den größten Sektor dar und erzielte im Jahr 2017, 38,8 Millionen Euro. Im Dezember wurde eine geschnitzte Holz-Nackenstütze aus Luba-Shankadi im Kongo bei Sotheby's in Paris für 1,7 Millionen Euro verkauft.33 Die Kunden sind Wissenschaftler, Händler, Sammler und Anleger weltweit.

 

Der Kunsthandel und alle privaten Besitzer kolonialen Kulturguts sind gesetzlich auf- gefordert an der Aufarbeitung der Herkunftsgeschichte von Sammlungsgut mitzuwirken. Sie werden nicht gezwungen oder enteignet. Sammler haben gesetzlich die Wahl, ob sie sich der moralischen Verpflichtung stellen und ihre Bestände auf eigene Kosten erforschen. Nicht alle Objekte ohne geklärte Provenienz sind Raubkunstobjekte oder werden von Herkunftsgesellschaften zurückverlangt. Provenienzlücken in den Kunstbestandsbiografien sind durchaus normal auf dem Markt, obwohl es nicht unbedingt zur Wertsteigerung beiträgt. Dies im Vorfeld zu kriminalisieren und deren Aneignung, ein rechtliches und ethisches Unrecht, im kolonialen Zusammenhang zu unterstellen, wäre meiner Ansicht nach falsch. Ohne konkrete Nachfrage aus Herkunftsländern sollte keine Kunst verschickt werden, denn dort wartet nicht immer ein verantwortungsvoller Liebhaber. Kavita Singh beschreibt in ihrem Artikel „Repatriation Ante Patria – Repatriating for Tibet“, 2008, wie Tibeter in Indien und China Exil fanden und so mindestens zwei Orte als, „echtes“ Tibet gelten können. Tibeter sind im tatsächlichen Tibet ihre eigene Minderheit mit 40% durch die Migration der Han-Chinesen. Komplexe und heilige tibetische Artefakte wurden in der chinesischen Kulturrevolution zerstört und in die Welt zum Schutz hinausgeschmuggelt: Kämen sie zurück würden sie auf dem Schwarzmarkt landen oder in touristische Massenattraktionen eingebunden. Die beste Art diese sensiblen Objekte rückzuführen, bedeute, sie der „Tibet House Repatriation Collection", in New York, USA zu übergeben. Diese Einrichtung machte es sich zur Aufgabe tibetisches Kulturerbe zu sammeln und wenn möglich wieder nach Tibet zurückkehren zu lassen.34

Retter, Liebhaber und Sammler und auch Auktionen machen ethnologische Exponate erst zur Kunst. Kulturerbe wird zur Kunst, weil es besonders wertgeschätzt und hervorgehoben wird und weil ein Objekt mit seiner Einzigartigkeit unter all den „Picassos und Michelangelos“ als Einzelstück bestehen kann. Der historisch-politische Kontext tritt in den Hintergrund. Auktionshäuser bilden das Medium zur Transformation dieser Dinge. Sie „veradeln“, legen weniger Wert auf den spirituellen, rituellen, kulturellen Kontext der Objekte, sie sehen vordergründig den ästhetischen Wert.

„Ich bin ziemlich stolz darauf, in ein wichtiges Museum zu gehen und meine Kultur neben einem Modigliani zu sehen“, sagt Didier Claes, ein aus dem Kongo stammender Belgier und Spezialist für Handel afrikanischer Kunst.35

 

 

6. Künstler

Kunst ist ohne den Betrachter, wie auch ohne seinen Schöpfer nichts weiter als Materie. Dem Wortursprung nach, ist Kunst in erster Linie eine menschliche Befähigung und Kompetenz, „schöpferische und gestalterische Fähigkeit der Gesellschaft, vornehmlich ihrer mit besonderen Begabungen ausgestatteten Vertreter“36, des Künstlers, des Betrachters. Von einem Künstler ausgeübte Kunst erschafft ein „Kunststück“, von einem Betrachter ausgehende Sinnlichkeit erschafft Liebe. Kunst ist mehr, als ein von begabter Menschenhand produziertes künstliches Ding, Stück oder Werk. Die Begabung des Künstlers muss darin liegen, andere Menschen mit seiner Kunst zu „bewegen“. Seine Widerspiegelung der mannigfaltigen Beziehungen von Menschen zu sei- ner Umwelt, die durch schöpferische Gestaltung von Dingen und Vorgängen der Wirklichkeit, mit Hilfe sinnlich wahrnehmbarer Mittel, zu einem Werk geworden sind, muss, wie durch ein Medium, zu einem Publikum sprechen. Das Publikum erst, macht Kunst zu Kunst und den Künstler zum Künstler,37 genau dann, wenn Phänomene des Berührt- oder Abgestoßenseins, in Zusammenhang mit dem Werk im Kollektiv bestätigt werden und dem Künstler, diese besondere Begabung, Gefühle, Hoffnungen oder Erinnerungen, in Dinge hinein transportieren zu können, zugeschrieben werden. Kunst ist im Grunde genommen ein Diskurs darüber, wer oder was besonders „erregend“ ist. Die Tatsache, dass Afrikas kulturelles Erbe auf allen Ebenen im öffentlichen Diskursraum angekommen ist, verdeutlicht, die hohe Anerkennung des künstlerischen Werts der einzelnen Objekte und zeigt die Liebe des globalen Publikums, welche seinem kulturellem Schöpfer zusteht.

 

 

7. Schlussfolgerung

Die Frage, wem koloniale Kunst in europäischen Museen gehört, öffnet ein weites Zeitfenster von fast 500 Jahren. Interesse an der Aufarbeitung kolonialer und postkolonialer Abgründe muss gegeben sein, um sich einer Antwort zu nähern.

 

Aus Sicht der Kolonialherrscher gehört koloniales Sammlungsgut dem Staat, der sich niederließ und Zivilisation erweiterte. Aneignungen gehörten damals zum legalen politischen Handeln. Auch das Aneignen von Kulturgut war rechtmäßig. Aus heutiger Sicht ist das allerdings, nur mit großer Skepsis nachzuvollziehen.

Aus Sicht der Museen gehört Kunst und Kulturgut in entsprechende Ausstellungsräume mit optimalen Bedingungen für die Erhaltung der Objekte, zum Zwecke der Bildung und Wissenschaft. Ganz egal, auf welchem Kontinent und unter welcher Regierung. Es zählt „sharing heritage“ und folgt dem Trend der globalen Entwicklung des, vorzugsweise „teilen, statt besitzen“.

Aus Sicht der Herkunftsländer gehört Raubkunst dem Restitutionsdiskurs untergeordnet und Stimmen aus nicht eurozentrischer Sicht den Vortritt gelassen. Kämen die europäisierten Objekte ohne tiefgründige Auseinandersetzung mit jahrelanger Herabsetzung und Ausbeutung zurück, wäre es die gleiche Geste, wie die, der unrechtmäßigen Aneignung während der Kolonialzeit.

Aus Sicht des Gesetzes des Staates gehören die Kunstbestände auf der ganzen Welt, in erster Linie, auf den rechtmäßigen Besitzer überprüft. Die Wissenschaft soll „Licht ins Dunkle bringen“, „koste es, was es wolle“. Wenn die Herkunft eindeutig bewiesen ist, gehen die Objekte auf Nachfrage dahin zurück.

Aus Sicht der Sammler und Liebhaber gehört Kunst demjenigen, der sie erstanden hat oder den aktuellen Preis, des internationalen Kunstmarkts zahlt. Kunst wurde aus ihrer Sicht, zu damaligen Verhältnissen rechtmäßig, wenn auch moralisch unvereinbar mit heutigem, ethischem Verständnis veräußert und hat den Zweck von Liebhabern aufgewertet zu werden.

Aus Sicht des Künstlers oder Schöpfers gehört Kunst geliebt, sich in sie verliebt, wie sich der Künstler in seine Muse, während des Erschaffungsprozesses. Kunst gehört demjenigen, der sich von ihr inspiriert fühlt. Die Veräußerung von Kunst sichert letztendlich des Künstlers Überleben.

 

Diese fünf Perspektiven zeigen, dass Kunst nicht ohne Weiteres einen Besitzer hat. Viele Länder und Gemeinschaften erheben ihre Ansprüche auf die selben Objekte. So zeigt sich, dass der Besitz von Kunst, historischen, praktischen, ethisch-moralischen, juristischen, materiellen Fakten oder ideellen Werten untergeordnet werden kann.

Alle Objekte werden mehr oder weniger Teil der Identität der Betrachter. Kolonialherren, Museen, Herkunftsländer, der Staat, Sammler und der Künstler sehen oder empfinden die Bestätigung der eigenen Existenz in Kunstobjekten. Betrachtet ein Mensch ein Objekt lang genug, schaut es gewissermaßen zurück und spiegelt unser Inneres. Objekte zeigen wer wir sein wollen, was uns fremd erscheint und wir nicht zulassen, welche Sehnsüchte wir haben, wie vergänglich wir sind, welche Erinnerung verarbeitet werden will und was wir schlichtweg schön finden. So sind Objekte nicht ganz so stumme Dinge, wie so manch einer glaubt. Und wenn Objekte derart kommunizieren können, dann sind sie ebenso lebendig wie Subjekte und dürften niemandem gehören. Allein die Frage ließe sich stellen, wohin sie gehören. Aber wenn Objekte Subjekte sind, können sie gewissermaßen selbst entscheiden. Vielleicht können sie sich auch einen Anwalt leisten, der ihre Rechte bestmöglich vertritt. In Neuseeland, Indien und Ecuador haben Flüsse bereits das gesetzliche Klagerecht erhalten.38

 

 

Anmerkungen

1 Britons, Linda C.. „Forgiving the Nation 1707-1837“. New Haven. 1992. S.360.

2 Conrad, Sebastian. „Kolonialismus und Postkolonialismus: Schlüsselbegriffe der aktuellen Debatte“. S.6.
3 Sarr, Felwine; Savoy, Bénédicte. „The Restitution of African Cultural Heritage. Toward a New Relational Ethics“. Université Paris Nanterre, Ministère de la Culture. Paris. 2018. S.10.
4 Vgl. Sarr; Savoy. Paris. 2018. S.11.

5 Bloch, Werner. „Der afrikanische Blick“. Deutschlandfunk. Berlin. 2019.
6 Deutschland erwarb Territorien in West-, Ost- und Südafrika: Kamerun, Togo, Deutsch-Südwestafrika (Namibia) und Deutsch-Ostafrika (Tansania). Dazu kamen noch einige Inseln im Pazifik (Deutsch-Samoa und Deutsch- Neuguinea), sowie 1897 das chinesische Kiautschou.
7 Zimmerer, Jürgen. „Expansion und Herrschaft: Geschichte des europäischen und deutschen Kolonialismus“. S.15.

8 Vgl. Sarr; Savoy. Paris. 2018. S.15.
9 Vgl. Sarr; Savoy. Paris. 2018. S.3.
10 Ziai, Aram. „Neokoloniale Weltordnung? Brüche und Kontinuitäten seit der Dekolonisation“. S.25-30.

11 Bündnis zur Umbenennung der kolonialrassistischen M*straße in Berlin. http://decolonize-mitte.de/.
12 Ausstellung „Spuren Blicke Stören - dekolonisieren.münchen“. http://decolonize-muenchen.de/.
13 Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache. „Museum“.
14 1893 präsentierte der Erfinder Thomas Alva Edison einen Schaukasten, in dem jeweils eine Person kurze Filme betrachten konnte.

15 Horne, John. „Von Museen im Weltkrieg zu Weltkriegsmuseum“. Köln. 2016. S.33.
16 Breuer, Robert. „Das Museum für Völkerkunde in Berlin (1926)“. Berlin. S.139.
17 O’Hanion, Harris. „The future of the ethnographic museum“. Anthropology Today, 2013. S.8.

18 Event: "Le lièvre blanc d'Inaba et des Navajos". Eine Zeitreise inspiriert durch den Anthropologe C. Lévi-Strauss.

19 Renovierungskonzept des Africa Museums: https://www.africamuseum.be/de/discover/renovation.

20 Reyers, Lili (Hg.). „Humboldt Lab Tanzania“. Berlin. 2017. S.10.
21 Vgl. Reyers (Hg.). Berlin. 2017. S.20.
22 Bloch, Werner. „Die Deutschen müssen ihre Schuld anerkennen“. Deutschlandfunk. Berlin. 2018.

23 Bloch, Werner. „Der afrikanische Blick“. Deutschlandfunk. Berlin. 2019.
24 Bloch, Werner. „Die Deutschen müssen ihre Schuld anerkennen“. Deutschlandfunk. Berlin. 2018.
25 Habermalz, Christiane. „Koloniales Kulturerbe - Ruf nach Aufarbeitung“. Deutschlandfunk. Berlin. 2018.

26 KMK. „Erste Eckpunkte zum Umgang mit Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten“. 2019. S.1ff.

 27 Lambeck, Petra. „Raubkunst aus Nigeria: drei Bronzen aus Benin in Hamburg“. Deutsche Welle. 2018.

28 Düker, Roland. „Die Zukunft des Dinos“. Zeit online. Berlin. 2019.

29 Vgl. Sarr; Savoy. Paris. 2018. S. 18.
30 Vgl. Sarr; Savoy. Paris. 2018. S. 21.
31 Kohl, Karl-Heinz. „Das Humboldt Forum und die Ethnologie“. Frankfurt a. Main. 2019. S.38ff.
32 https://www.artkhade.com/en
33 Reyburn, Scott. „Restitution Fears Unsettle the Trade in African Art“. New York Times. New York. 29.01.2019.

34 Singh, Kavita. „Repatriation Ante Patria – Repatriating for Tibet“. Journal of Material Culture. 2010. 35 Vgl. Reyburn. New York. 2019.

 35 Vgl. Reyburn. New York. 2019. 

36 Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache. „Kunst“.
37 de Botton, Alain. „Wie Kunst Ihr Leben verändern kann“. 2017. Suhrkamp. Berlin. S.4-92.

38 Gottwald, Franz-Theo. „Flüsse vor Gericht“. Schweisfurth Stiftung. 2018.

 

 

Quellenangabe

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